Die Innovationen des Creative Lab #7 "Zirkuläre Zukunft" wurden am 11.07.24 nach einer intensiven dreimonatigen Inkubationsphase vor einem großen Publikum präsentiert. Die Veranstaltung zeigte, wie vielfältig und kreativ die Designwirtschaft bei der Entwicklung neuer, biobasierter und wiederverwendeter Materialien und Geschäftsmodelle für die Circular Economy sein kann. In diesem Artikel stellen wir die beeindruckenden Projekte und die dahinterstehenden Start-Ups vor.

Hintergrundinformationen zum Wettbewerb

Das Creative Lab, organisiert vom Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes, ist eine Plattform, die kreative Köpfe zusammenbringt, um innovative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln. In der siebten Ausgabe lag der Fokus auf der Kreislaufwirtschaft. Die Teilnehmenden durchliefen eine dreimonatige Inkubationsphase, in der sie ihre Ideen weiterentwickelten und umsetzten. Ziel war es, Projekte zu fördern, die nachhaltige und kreislauffähige Geschäftsmodelle und Produkte hervorbringen.

Innovative Projekte des Creative Lab #7

1. Boneglass Materials, gegründet von Ella Einhell, produziert faszinierende Gläser aus Glasschleifschlamm aus der Fensterglas-Industrie und ungenutzten Tierknochen aus der Fleischindustrie. Das Verfahren zur Nutzung dieser Abfallressourcen hat lange Tradition und wurde vom Projektteam wiederentdeckt. Ziel ist es, es für die heutige Zeit anzupassen, um Produktionsstrukturen in der Glasindustrie kreislauffähig und energiearmer zu gestalten. Interessant ist dabei, dass die Farbe des Glases Informationen über die Haltungsart der verwendeten Tiere liefert. Dieses Projekt zeigt, wie Abfallmaterialien auf innovative Weise in ästhetisch bestechende Produkte umgewandelt werden können.
2. Zirkulaar gibt Schalungsplatten aus der Baubranche ein zweites Leben, indem sie sie zu modularen Möbelstücken für Veranstaltungen und den Privatgebrauch verarbeiten. Eine Schalungsplatte ist ein Bauelement, das hauptsächlich im Betonbau verwendet wird. Sie dient als Form für das Frischbeton und hilft, den Beton in die gewünschte Form und Struktur zu bringen, bis er ausgehärtet ist. Das modulare, wiederverwendbare und nachhaltige Raumsystem reduziert Abfall und bietet gleichzeitig funktionale und minimalistische Möglichkeiten für ganz diverse Anwendungen. Mit ihrem zirkulären Möbelsystem zeigt Zirkulaar, wie Baumaterialien kreativ wiederverwendet werden können.
3. Myco Colors forscht an der Herstellung von Farben auf Pilzbasis, die potenziell in Bioreaktoren produziert werden können. Diese natürlichen Farben könnten synthetische Farbstoffe, z. B. in der Textilbranche, ersetzen und somit die Umweltbelastung durch industriell eingesetzte chemische Färbemittel reduzieren. Die Vision von Myco Colors ist es, eine umweltfreundliche Alternative zu bieten, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig ist und lokale Materialströme und die Nutzung landwirtschaftlicher Abfälle zur Kultivierung der Pilze einsetzt.
4. mujō lab entwickelt eine neuartige transparente Folie aus Braunalgen sowie einen natürlichen Kleber. Diese biobasierten und biologisch abbaubaren Materialien sind besonders für die Verpackungsindustrie interessant, beispielsweise für Lebensmittelverpackungen. Da die Braunalgen im Meer wachsen, brauchen sie keine Ackerfläche und binden dabei sogar noch CO2. Hier verbinden sich Chemie- und Verfahrenstechnik mit Materialdesign für mehr Zirkularität.
5. NOMAD x COLLECTIVE ist eine Plattform für nachhaltige und ethisch hergestellte Kleidung. Das Unternehmen klärt Endverbraucher*innen über die sozialen und umweltbezogenen Auswirkungen der Textilindustrie auf und fördert bewusstes Konsumverhalten. NOMAD x verbindet Mode mit Nachhaltigkeit und setzt sich für eine faire und ökologische Textilproduktion ein.

Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie kreativ und vielfältig die Lösungen für eine nachhaltige Zukunft sein können. Jedes der vorgestellten Projekte hat das Potenzial, unsere Welt ein Stückchen nachhaltiger zu machen. Die Teilnehmer:innen des Creative Lab #7 haben nicht nur innovative Produkte entwickelt, sondern auch wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft gegeben. Circu:Culture wünscht weiterhin viel Erfolg auf ihrem Weg zur Circular Economy!

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